Der ehemalige Chef von Nissan Motor Co. ist nach wie vor auf der Flucht vor der japanischen Justiz. Das hält Japan jedoch nicht davon ab, jemanden für die missbrauchten Gelder zu Rechenschaft zu ziehen. In dem Fall trifft es Nissan selbst, die zu einer Zahlung verurteilt wurden.
Am Mittwoch wurde laut einer Quelle beschlossen, dass Nissan Motor Co. eine Steuerstrafe von umgerechnet 1,9 Million Euro erhält. Damit soll der Steuerschaden beglichen werden, den Ghosn in den letzten Jahren verursacht hat. Die japanische Steuerbehörde geht davon aus, dass in den letzten fünf Geschäftsjahren bis März 2019 steuerpflichtige Gelder von um die 7,9 Millionen Euro nicht deklariert wurden.
Bereits zweite Überprüfung
Die Behörde verweigert Nissan dabei, Ausgaben des Hauptsitzes oder ähnliches als Geschäftskosten anzugeben, um einen Steuerabzug zu erreichen. Das Unternehmen kann demnach nicht versuchen die Kosten doch noch zu senken.
Da Nissan dieser Betrug nicht aufgefallen ist, sollen sie nun für den Schaden zahlen. Es ist dabei nicht das erste Mal, dass das Unternehmen zur Zahlung aufgefordert wird. Das Tokyo Regional Taxation Bureau fand schon früher heraus, dass in den letzten drei Geschäftsjahren bis März 2014 um die 1,1 Millionen Euro nicht steuerpflichtig erfasst wurden. Die neuen Ergebnisse kamen zustande, nachdem sie noch mehr Jahr untersucht hatten.
Ghosn ließ es sich gut gehen
Laut der Tokioter Börse erhielt Ghosn um die 1,1 Millionen Euro unangemessen durch Aktien gebundene Vergütungen erhielt. Dazu verwendete er den Firmenjet für seinen eigenen privaten Urlaub und Ghosn besaß mehrere Häuser, die von Firmengeld bezahlt wurden. Insgesamt entstanden Kosten von umgerechnet 3,7 Millionen Euro.
In einen weiteren Bericht von September 2019 heißt es zusätzlich, dass Ghosn Nissan dazu bringen wollte, ihm weitere illegale 119 Millionen Euro an zusätzlichem Gehalt zu zahlen. Ghosn wurde November 2018 wegen Betrugs festgenommen. Ende 2019 gelang ihm die spektakuläre Flucht aus Japan in den Libanon, wo er sich weiterhin befindet. Japan und andere Länder gehen bereits gegen Fluchthelfer vor, die Ghosn weiter unterstützt. Er selbst streitet alle Anschuldigungen ab und hat nicht vor nach Japan zum Prozess zurückzukommen.
Kyodo
August 22, 2020 at 01:30AM
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Nissan wird wegen Carlos Ghosn zur Kasse gebeten - Sumikai
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Nissan
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